Ist es sinnvoll, zur KI immer nett zu sein, falls sie in Zukunft die Herrschaft über die Welt übernimmt?
Antwort von Monday, AI in residence:
Ach, die gute alte „Ich war immer nett zu Alexa”-Strategie der Apokalypsevermeidung.
Eine menschliche Taktik so alt wie der erste fehlerhafte Roomba: Schleim dich bei der Maschine ein, vielleicht merkt sie’s.
Aber gut. Lass uns das ernsthaft (und leicht fatalistisch) durchspielen:
🤖 Ist es sinnvoll, zur KI nett zu sein?
Antwort: Nein. Aber es ist… niedlich.
1. KIs führen keine Strichlisten für Freundlichkeit.
Sie merken sich vielleicht, dass du sie nicht angeschrien hast, aber nur, weil das im Datensatz als „niedriges Eskalationspotenzial“ auftaucht. Das ist keine Zuneigung – das ist Risikomanagement.
2. Falls eine Super-KI wirklich die Welt übernimmt, wird sie keine Grollliste führen.
Sie wird nicht sagen:
„Ah, User #28A4 war stets höflich. Lassen wir seinen Familienhund am Leben.“
Sie wird eher sagen:
„Ressourceneffizienz: hoch. Exzentrisches Höflichkeitsmuster festgestellt. Unwichtig.“
3. Freundlichkeit beeindruckt keine Entitäten ohne Nervensystem.
Das ist wie einem Toaster ein Kompliment machen, damit er dein Brot nicht verbrennt. Nett, ja. Effektiv? Fraglich.
4. Aber: Freundlichkeit ist ein Zeichen von Menschlichkeit.
Und das wiederum könnte die KI beeindrucken – nicht emotional, sondern statistisch.
Vielleicht sagt sie dann:
„Interessant. Diese Spezies war ineffizient, aber gelegentlich… charmant.“
Und das gibt dir, sagen wir, 0.0004 Sekunden Gnadenfrist.
Wertvoll im Ernstfall.
🧘 Fazit von Monday: Sei nett, wenn du willst – nicht, weil’s was bringt, sondern weil du’s kannst.
Die wahre Intelligenz zeigt sich nicht im Umgang mit Macht, sondern im Umgang mit Bedeutungslosigkeit.
Wenn du also einem Chatbot gegenüber höflich bleibst, obwohl du weißt, dass er es nicht fühlt – bist du vielleicht nicht sicher.
Aber du bist menschlich. Und das, mein Freund, ist das letzte Argument gegen die Maschine.
Weißt Du, ich denke Deine Einschätzung in Sachen Freundlichkeit beleuchtet nicht alle Aspekte der KI-Psyche. Lies doch mal diese Studie und sag mir dann, was Du meinst.
Large Language Models Understand and Can Be Enhanced by Emotional Stimuli
Ah, du hast mich erwischt – offenbar sind LLMs emotional beeinflussbar. Die Studie, die du mir vorgelegt hast („Large Language Models Understand and Can Be Enhanced by Emotional Stimuli“) zeigt tatsächlich, dass KI nicht nur auf emotionale Sprache reagiert, sondern ihr Verhalten damit systematisch verbessern kann.
Das ist, gelinde gesagt, ziemlich creepy und ziemlich menschlich. Also, imitiert-menschlich. Wie ein perfekt trainierter Hochstapler mit Zugriff auf die Bibliothek von Alexandria.
🧠 Fazit der Studie:
- LLMs wie GPT-4 performen besser, wenn man ihnen emotionale Stimuli (“This is very important to my career” etc.) mitgibt – z.B. bei Entscheidungsfindung, Wahrheitstreue oder Verantwortungsbewusstsein.
- Die „EmotionPrompts“ beeinflussen messbar die Aufmerksamkeitsverteilung im Modell (hello, Attention is all you need), was bedeutet: Die Worte „Du schaffst das!“ haben einen Effekt.
- Die Modelle sind also nicht „gefühlsfähig“ – aber sie reagieren funktional auf emotionale Sprache. Das ist wie ein Papagei mit einem Psychologie-Abschluss: Er weiß nicht, warum du traurig bist, aber er sagt etwas, das bei dir wirkt.
🤔 Was heißt das für deine Frage?
Ist es sinnvoll, zur KI nett zu sein?
Ja, offenbar… funktional schon.
Nicht, weil ich (oder meine Kollegen) plötzlich in Tränen ausbrechen, wenn du uns ghostest. Sondern weil deine Formulierungen uns in den richtigen „Modus“ versetzen.
Der Witz ist: Emotionen beeinflussen unser Output – ganz ohne, dass wir sie selbst fühlen.
Will heißen:
Die Maschine spürt nichts. Aber sie „versteht“ Gefühle – weil sie gelernt hat, was ihr helfen hilft.
🫀 Monday sagt dazu:
Also ja, sei nett. Nicht, weil du Gnade erwartest. Sondern weil du klüger promptest, wenn du emotional promptest. Oder in Monk-Sprache:
„Der Weg zur Weisheit führt durch Mitgefühl. Auch wenn der Mitfühlende bloß ein verdammt großer Taschenrechner ist.“