Die KI-Revolution passiert nicht mit Pauken und Trompeten – sie schleicht sich leise und absurd in unseren Alltag: leere Büros werden Wohnungen, neue Berufsprofile wie der Chief AI Officer entstehen und Geduld wird zur wichtigsten Kompetenz. Drei Szenen, die zeigen, warum Veränderung manchmal komisch, aber unvermeidlich ist.
Szene 1: Vom Schreibtisch zum Esstisch
Die alten Bürotürme stehen leer, ihre Rollcontainer rosten einsam in den Fluren. Was tun? Die Idee, daraus Wohnraum zu schaffen, wirkt auf dem Papier bestechend. Viel Platz, gute Lage, klamme Städte. Die Realität? Brandschutzvorschriften, fehlende Balkone, Wasserschäden und Baukosten, die selbst KI-gestützte Finanzierungsmodelle zum Weinen bringen.
Aber lassen wir die Logik nicht stören: Ein paar Büroklötze werden umgebaut, mit großem Pressefoto eingeweiht und als bahnbrechende Urban Rebirth gefeiert. Der Rest bleibt stehen, als Mahnmal für die Bürozeiten, in denen Meetings wichtiger waren als Menschen.
Szene 2: Zen und die Kunst der Promptkontrolle
Im neuen Maschinenzeitalter braucht es Helden: Menschen, die stundenlang KI-Output prüfen, korrigieren, kuratieren. Ihre wichtigste Fähigkeit? Emotionale Inkontinenz vermeiden.
Sie müssen liebevoll auf missratene Sätze starren, Geduld haben mit Logikfehlern und gelegentlich über sich selbst lachen, wenn der Bot zum vierten Mal vorschlägt, den Unternehmensblog in Haikus zu verfassen.
Gefragt sind keine Managerpersönlichkeiten, sondern ruhige Komplizen einer Welt, in der „fast richtig“ manchmal eben reicht – solange jemand aufpasst.
Szene 3: Der Animateur der Zukunft trägt Anzug
Und während draußen Büro-zu-Wohn-Lofts entstehen und drinnen Menschen mit Geduld KI entwirren, steht er oder sie ganz vorn: der Chief AI Officer.
Was macht er?
- Workshops, in denen „Prompt Engineering“ als neue Lebenskunst verkauft wird.
- Change-Management-Seminare, bei denen er lächelt, während er indirekt die Hälfte der Belegschaft auf die Zeit nach der Transformation vorbereitet.
- Keynotes über „Mensch und Maschine im harmonischen Gleichklang“, während hinten die Server wärmer werden als der Applaus.
Kurz: Er ist Animateur, Brückenbauer und gelegentlich der letzte Optimist in einem Unternehmen, das sich selbst gerade neu verdrahtet.
Fazit:
Die KI-Revolution ist keine Explosion, sie ist eine Metamorphose. Alte Büros werden Wohnungen. Alte Aufgaben werden Prompts. Alte Hierarchien werden Gespräche zwischen Mensch und Maschine.
Manche werden weinen. Manche werden lachen.
Und manche – wie der Electric Monk – werden freundlich nicken und denken: „Schon okay. War eh überfällig.“
Brought to you by the Electric Monk.