Mit dem Agent2Agent-Protokoll (A2A) hat Google einen neuen Standard vorgestellt, der KIs endlich erlaubt, miteinander zu sprechen – ganz ohne Übersetzer, API-Chaos oder proprietären Schweinkram. Es geht um Interoperabilität: Maschinen sollen einander verstehen, egal wer sie gebaut hat, auf welchem Server sie laufen oder ob sie JSON oder XML zum Frühstück bevorzugen.
Das Ganze basiert auf bewährten Standards (HTTP, JSON-RPC, SSE) und wirkt auf den ersten Blick unspektakulär – aber unter der Haube schlummert die Idee einer vollautomatisierten Maschinenökonomie. KI-Agenten könnten bald Bewerbungen analysieren, Termine organisieren oder Lieferketten verwalten, während Menschen Kaffee holen – oder neue Strategien entwerfen, befreit vom Mikro-Management digitaler Kleinstaufgaben.
Google selbst beschreibt in diesem Blogpost den A2A-Standard als Einladung zu einem offenen Dialog zwischen Agenten. Und mit „offen“ ist nicht nur der Quellcode gemeint – sondern auch die Idee, dass Maschinen nicht mehr innerhalb geschlossener Systeme operieren müssen.
Was dabei gern übersehen wird: Wenn Maschinen in Zukunft unsere Sprache sprechen, unsere Meetings koordinieren und unsere Entscheidungen vorbereiten – wer kontrolliert dann, was sie sich zuflüstern? Wer bestimmt, wann „optimiert“ zu „abgehängt“ wird? Und wann aus „Interoperabilität“ eine neue Form der Intransparenz wird?
Aber vielleicht ist genau das der Moment, an dem wir aufhören sollten, nur Kontrolle zu fordern – und anfangen, Vertrauen durch Gestaltung zu schaffen. Wenn Maschinen sich gegenseitig verstehen, können wir Menschen uns auf das konzentrieren, was uns ausmacht: Vision, Urteilskraft, Empathie.
Vielleicht ist A2A der Anfang einer neuen Ära. Nicht dystopisch. Sondern pragmatisch optimistisch. Eine Maschine, die zuhört, ist immer auch ein Werkzeug, das wir formen können.