Mindset First: Warum der Mensch im KI-Zeitalter entscheidend ist

In ihrem Beitrag „Mindset first: Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden ins KI-Zeitalter mitnehmen“ betont Doris Janssen vom Fraunhofer IAO eine oft unterschätzte Wahrheit: Künstliche Intelligenz entfaltet ihren Nutzen nicht durch Technologie allein, sondern vor allem durch die Menschen, die mit ihr arbeiten. Ohne die richtige Haltung, ohne Offenheit und ohne Bereitschaft zur Veränderung bleibt KI Stückwerk – oder wird gar nicht erst angenommen.

Wer KI erfolgreich im Unternehmen einführen will, muss deshalb mehr tun, als Tools bereitstellen oder Prozesse automatisieren. Es geht darum, ein verändertes Denken zu fördern – ein sogenanntes KI-Mindset.

Technik ist nur ein Teil der Gleichung

Der Artikel macht deutlich, dass der technologische Fortschritt in vielen Unternehmen längst angekommen ist. Investitionen in KI-Anwendungen, Dateninfrastruktur oder Automatisierung sind Realität. Was oft fehlt, ist der kulturelle Unterbau: Mitarbeitende, die verstehen, was KI kann – und was sie braucht, um sinnvoll eingesetzt zu werden.

Ohne diesen Kulturwandel entstehen Skepsis, Unsicherheit und im schlimmsten Fall Widerstand. Die Einführung von KI wird dann zur Pflichtübung – aber nicht zur echten Veränderung.

Was ein „KI-Mindset“ ausmacht

Janssen skizziert vier zentrale Bausteine, die ein zukunftsfähiges Mindset rund um KI ausmachen:

  1. Data Culture – Datenbewusstsein schaffen
    KI lebt von Daten. Doch die sind nur so gut wie ihr Ursprung. Unternehmen müssen daher eine Kultur etablieren, in der Daten systematisch erfasst, sorgfältig gepflegt und verantwortungsvoll genutzt werden. Das beginnt beim Verständnis jedes Einzelnen für den Wert von Daten – und deren Qualität.
  2. KI-Offenheit – Haltung vor Technik
    Angst vor Jobverlust, Kontrollverlust oder Überforderung – all das begegnet dem Thema KI regelmäßig. Statt diese Sorgen zu ignorieren, sollten Unternehmen gezielt Raum für Dialog schaffen. Offenheit heißt: bereit sein, KI zu verstehen und ihr Potenzial zu nutzen, ohne die Risiken auszublenden.
  3. Veränderungsbereitschaft – Lernen als Dauerzustand
    Die Einführung von KI verändert Aufgaben, Rollen und Anforderungen. Lebenslanges Lernen wird zur Norm. Unternehmen müssen dafür sorgen, dass Weiterentwicklung nicht als Zusatzaufgabe, sondern als Teil der Arbeit verstanden und unterstützt wird.
  4. KI Know-how – Wissen aufbauen
    Technologisches Grundverständnis, ethische Sensibilität, rechtliche Orientierung: Wer mit KI arbeiten will, braucht mehr als ein Tool-Tutorial. Nur wer versteht, wie KI funktioniert – und wo ihre Grenzen liegen –, kann verantwortungsvoll damit umgehen.

Führung und Kultur als Hebel

Ein weiterer zentraler Punkt des Artikels: Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle. Sie müssen nicht nur Strategien vorgeben, sondern auch Vorbilder sein. Offen kommunizieren, Neues zulassen, Fehler als Lernchance begreifen – all das signalisiert: Veränderung ist gewollt und machbar.

Mitarbeitende sollten dabei nicht bloß Nutzer:innen neuer Technologien sein, sondern aktive Mitgestalter:innen. Vertrauen, Beteiligung und Selbstwirksamkeit sind entscheidend, damit KI nicht als Bedrohung, sondern als Chance wahrgenommen wird.

Fazit: Veränderung beginnt im Kopf

Der Beitrag von Doris Janssen bringt es auf den Punkt: Die Einführung von KI ist kein rein technisches Projekt. Sie ist ein kultureller Wandel. Unternehmen, die diesen Wandel aktiv gestalten, schaffen die Voraussetzungen für eine produktive, verantwortungsvolle und zukunftsfähige Nutzung von KI – im Sinne der Organisation und ihrer Mitarbeitenden.

Quelle: Doris Janssen, „Mindset first: Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden ins KI-Zeitalter mitnehmen“, erschienen am 16. April 2025 im Fraunhofer IAO Blog.